Haarausfall bei Frauen ist ein weit verbreitetes, aber oft tabuisiertes Thema. Viele Betroffene bemerken schleichend, dass die Haare dünner werden, die Kopfhaut sichtbar wird oder sich kahle Stellen bilden. Die Ursachen dafür sind vielseitig und reichen von hormonellen Störungen bis hin zu Nährstoffmängeln und Stress.
In diesem Artikel erfährst du, welche inneren und äußeren Faktoren Haarausfall begünstigen – mit einem besonderen Fokus auf hormonelle Auslöser wie PCOS, Schilddrüsenunterfunktion und hypothalamische Amenorrhö.
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Mehr InformationenWas ist Haarausfall?
Haarausfall – medizinisch auch als Alopezie bezeichnet – beschreibt den übermäßigen Verlust von Kopfhaaren, bei dem mehr Haare ausfallen als nachwachsen. Bis zu 100 Haare pro Tag zu verlieren, gilt als normal. Kritisch wird es, wenn der Haarverlust deutlich zunimmt und sich sichtbar auf die Haardichte auswirkt.
Es gibt unterschiedliche Formen und Ursachen von Haarausfall. Besonders relevant ist die Unterscheidung zwischen progressivem und reaktivem Haarausfall, da sich beide Arten in Entstehung, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten deutlich unterscheiden:

Progressiver Haarausfall
Diese Form tritt langsam und fortschreitend auf – oft über Monate oder Jahre. Sie ist meist hormonell oder genetisch bedingt, z. B. durch androgenetische Alopezie, PCOS oder Östrogendominanz. Typisch ist die schleichende Ausdünnung der Haare am Scheitel oder Oberkopf. Ohne gezielte Behandlung schreitet der Haarverlust weiter voran, kann aber durch passende Maßnahmen deutlich verlangsamt werden.
Reaktiver Haarausfall
Der reaktive Haarausfall tritt plötzlich und diffus auf – meist als Reaktion auf körperlichen oder psychischen Stress, Nährstoffmangel, hormonelle Veränderungen (z. B. nach dem Absetzen der Pille oder nach einer Geburt) oder akute Erkrankungen. Dabei lichten sich die Haare über den gesamten Kopf.
Die gute Nachricht: Wenn der Auslöser erkannt und behoben wird, wächst das Haar in vielen Fällen innerhalb weniger Monate wieder nach.
Wer versteht, welche Form von Haarausfall vorliegt, kann gezielter handeln – und die richtigen diagnostischen und therapeutischen Schritte einleiten.
Phasen des Haarwachstums: Was passiert bei Haarausfall?
Das Verständnis des Haarwachstumszyklus ist entscheidend, um Haarausfall richtig einordnen zu können. Jeder Mensch besitzt etwa 100.000 Haarfollikel – und jedes Haar durchläuft drei wiederkehrende Phasen:
Anagenphase (Wachstumsphase): Rund 85–90 % aller Haare befinden sich in dieser aktiven Phase. Sie dauert je nach genetischer Veranlagung zwischen 2 und 6 Jahren. Nur in dieser Zeit wachsen Haare sichtbar.
Katagenphase (Übergangsphase): Diese Phase dauert nur etwa 2 Wochen. Das Haar stellt das Wachstum ein und trennt sich von der Blutversorgung.
Telogenphase (Ruhephase): Etwa 10–15 % der Haare befinden sich in dieser Ruhephase. Nach rund 2–4 Monaten fällt das Haar aus – die Haarwurzel beginnt dann einen neuen Zyklus.
Haarausfall entsteht oft dann, wenn ungewöhnlich viele Haare gleichzeitig in die Telogenphase übergehen. Das passiert z. B. durch hormonelle Umstellungen, Stress, Nährstoffmangel oder Entzündungen – mit einer Verzögerung von mehreren Wochen bis Monaten.

Wichtig zu wissen: Weil der Haarzyklus so träge reagiert, zeigt sich die Wirkung von Therapie oder Lebensstilveränderung meist erst nach 2–4 Monaten.
Häufige hormonelle & systemische Ursachen für Haarausfall bei Frauen
Haarausfall bei Frauen hat in vielen Fällen keine rein äußere Ursache, sondern ist ein Spiegel innerer Prozesse. Besonders hormonelle Dysbalancen und systemische Belastungen wie Stress, Nährstoffmangel oder stille Entzündungen spielen eine zentrale Rolle.
In diesem Abschnitt erfährst du, welche körperinternen Auslöser den Haarzyklus stören können – und warum ganzheitliches Verständnis entscheidend für eine nachhaltige Behandlung ist.
Haarausfall durch chronischen Stress: Cortisol als Auslöser
Chronischer Stress zählt zu den häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen. Er bringt den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht – insbesondere durch die vermehrte Ausschüttung von Cortisol und Noradrenalin. Diese Stresshormone wirken direkt auf den Haarzyklus.
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel hemmt die Zellregeneration und kann zu einem Abbau von Proteinen führen – auch in den Haarfollikeln, die zu einem Großteil aus Keratin bestehen.
Gleichzeitig beeinträchtigt Noradrenalin die Durchblutung der Kopfhaut, was die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln verschlechtert.
Stress wirkt sich außerdem indirekt auf viele weitere Risikofaktoren aus: Er schwächt die Darmfunktion, begünstigt Nährstoffmängel, fördert stille Entzündungen und bringt hormonelle Achsen (z. B. Östrogen-Progesteron-Balance) aus dem Lot. In der Folge entstehen oft komplexe Wechselwirkungen, die Haarausfall verstärken.
Typisch ist das sogenannte telogene Effluvium – ein diffuser Haarausfall, der etwa 2–3 Monate nach einer Stressphase einsetzt.
Die gute Nachricht: Wird der Stress reduziert und der Körper regeneriert, kann sich auch das Haarwachstum wieder erholen.
Östrogenmangel und -überschuss
Östrogen spielt eine zentrale Rolle für gesundes Haarwachstum – besonders bei Frauen. Es verlängert die Wachstumsphase (Anagenphase) der Haare und wirkt schützend auf Haarfollikel.
Gerät der Östrogenspiegel aus dem Gleichgewicht, kann dies zu Haarausfall führen – sowohl bei einem Mangel als auch bei einem Überschuss (Östrogendominanz).
Östrogenmangel und Haarausfall
Eine häufig übersehene Ursache für Östrogenmangel – und damit auch für Haarausfall – ist die hypothalamische Amenorrhö. Dabei handelt es sich um eine stressbedingte Zyklusstörung, bei der die Regelblutung aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts ausbleibt. Typische Auslöser sind intensiver Sport, strenge Diäten und psychischer Druck – Faktoren, die der Körper als Belastung interpretiert.
Infolge dieser Stresssituation drosselt das Gehrin die Ausschüttung der Hormone (FSH und LH), welche die Eierstöcke und Follikelreifung anregen. Dies führt zu einem deutlichen Abfall des Östrogenspiegels. Das hat nicht nur Auswirkungen auf Fruchtbarkeit und Zyklus, sondern auch auf das Haarwachstum, das in der Folge verlangsamt oder unterbrochen wird.
Betroffene berichten oft von diffusem Haarausfall, ausbleibender Periode, erhöhter Kälteempfindlichkeit und Energielosigkeit.
Ohne gezielte Erholung – körperlich wie psychisch – kann sich der Hormonhaushalt nicht erholen. Erst wenn der Energiehaushalt des Körpers wieder stabil ist, normalisiert sich in vielen Fällen auch das Haarwachstum. So auch bei dieser Teilnehmerin meines Re:cover Kurses.

Östrogendominanz als indirekter Auslöser
Ein Überschuss an Östrogen – oft in Kombination mit einem relativen Progesteronmangel – führt ebenfalls zu hormonellem Ungleichgewicht.
Häufige Ursachen sind chronischer Stress, Xenoöstrogene (z. B. aus Plastik, Kosmetik), Leberbelastung oder eine gestörte Östrogenverstoffwechselung.
Obwohl Östrogen „haarfreundlich“ ist, kann eine Östrogendominanz über Umwege den Androgenspiegel erhöhen, die Schilddrüsenfunktion belasten und stille Entzündungen fördern – alles Faktoren, die Haarausfall begünstigen können.
Haarausfall durch erhöhte Androgene (PCOS)
Ein erhöhter Androgenspiegel ist eine häufige hormonelle Ursache für Haarausfall bei Frauen – vor allem im Zusammenhang mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS).
PCOS betrifft etwa 5–10 % der Frauen im gebärfähigen Alter und äußert sich meist durch Zyklusstörungen, polyzystische Eierstöcke und einen Überschuss an männlichen Hormonen wie Testosteron oder DHEA-S.
Ein zentrales Problem ist die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) – die aktivste Form der Androgene – durch das Enzym 5-Alpha-Reduktase. DHT wirkt direkt an den Haarfollikeln, verkürzt die Wachstumsphase und führt zur Miniaturisierung der Haarwurzeln: Die Haare werden feiner, kürzer – und fallen schließlich dauerhaft aus.
Typisch ist ein diffuser Haarausfall am Oberkopf und Scheitel. Auch Geheimratsecken können sich bilden, was bei Frauen besonders belastend erlebt wird. Begleitsymptome wie Akne, Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch oder vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus) weisen zusätzlich auf eine Androgendominanz hin.
Die Therapie zielt häufig darauf ab, die Aktivität von 5-Alpha-Reduktase zu hemmen, um die Bildung von DHT zu reduzieren – ergänzt durch Ernährungsumstellung, Stressmanagement und gezielte Mikronährstoffe.
Wichtig: Nicht jede Frau mit erhöhtem Testosteron leidet an PCOS – und nicht jede PCOS-Betroffene hat Haarausfall. Eine individuelle Hormon-Diagnostik ist entscheidend für eine wirksame und nachhaltige Behandlung.
Hashimoto und Haarausfall: Wie die Schilddrüse dein Haar beeinflusst
Die Schilddrüse reguliert mit den Hormonen T3 und T4 zentrale Stoffwechselprozesse – auch den Haarwachstumszyklus. Bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) wird dieser verlangsamt, die Kopfhaut schlechter durchblutet und die Haarfollikel unzureichend versorgt. Die Folge: diffuser Haarausfall, brüchige, trockene Haare.
Besonders häufig ist die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Symptome wie Haarausfall, Müdigkeit, Gewichtszunahme oder depressive Verstimmungen werden oft lange nicht als zusammenhängend erkannt.
Zwar wird häufig L-Thyroxin zur Behanndlung der Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt – doch dieses ersetzt nur das Hormon, nicht die Ursache. Viele Betroffene berichten, dass Symptome wie Haarausfall trotz „guter“ Laborwerte bestehen bleiben.
Ein ganzheitlicher Ansatz, der den Darm stärkt, Entzündungen reduziert, Nährstoffdefizite (z. B. Eisen, Selen, Zink) ausgleicht und das Immunsystem reguliert, kann helfen, die Schilddrüse nachhaltig zu entlasten und die Autoimmunreaktion abzuschwächen.
Für eine exakte Diagnose sind neben TSH auch fT3, fT4 und Antikörper (TPO-AK, TG-AK) essenziell.
Haarausfall durch Nährstoffmangel: Diese Vitamine & Mineralstoffe fehlen häufig
Ein Nährstoffmangel ist eine häufige und oft übersehene Ursache für Haarausfall bei Frauen. Besonders betroffen sind Eisen, Zink, Vitamin D, Biotin und andere B-Vitamine – allesamt essenziell für den Zellstoffwechsel und die Regeneration der Haarfollikel.
Eisenmangel, vor allem in Form von niedrigem Ferritin, zählt zu den häufigsten Ursachen für diffusen Haarausfall – insbesondere bei Frauen mit starker Menstruation oder veganer Ernährung.
Auch Zink ist entscheidend für die Zellteilung und Wundheilung der Kopfhaut.
Vitamin D wiederum reguliert Entzündungsprozesse und beeinflusst die Aktivität der Haarwurzeln direkt.
Ein gestörter Darm kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe behindern – etwa bei Leaky Gut, stillen Entzündungen oder einer Dysbiose. Auch chronischer Stress mindert die Resorptionsfähigkeit und erhöht den Mikronährstoffbedarf.
Wichtig: Viele Laborwerte zeigen nur grobe Referenzbereiche. Für gesunde Haare müssen z. B. Ferritin-Werte über 70 ng/ml, Zink im oberen Normbereich und Vitamin D bei mind. 40–60 ng/ml liegen.
Gezielte Supplementierung und eine nährstoffreiche, entzündungsarme Ernährung sind daher essenziell für nachhaltiges Haarwachstum.

Schwermetalle und chronische Entzündungen: Unsichtbare Auslöser für Haarausfall
Stille Entzündungen (low-grade inflammation) sind chronische, unterschwellige Entzündungsprozesse, die im Körper oft unbemerkt ablaufen. Sie belasten das Immunsystem dauerhaft und können die Funktion der Haarfollikel stören. Typische Ursachen sind unausgewogene Ernährung, Darmprobleme, chronischer Stress, Schlafmangel oder Blutzuckerschwankungen.
Diese Entzündungsprozesse erhöhen den oxidativen Stress, der die Haarwurzeln schädigt und das Wachstum hemmt. Die Folge ist häufig diffuser Haarausfall, oft ohne erkennbare Ursache im klassischen Blutbild.
Zusätzlich können Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Aluminium oder Cadmium, die sich z. B. durch Umweltbelastung, Amalgamfüllungen oder Kosmetika ansammeln, hormonelle Prozesse stören. Sie verdrängen essenzielle Mineralstoffe wie Zink oder Selen, behindern die Schilddrüsenfunktion und wirken zellschädigend – auch auf die Haarwurzeln.
Detox-Kuren allein reichen nicht aus. Entscheidend ist eine gezielte Labordiagnostik (z. B. eine Haarmineralanalyse von Verisana – 5% Rabatt gibt es mit dem Code “JULIASCHULTZ”) sowie ein individueller Therapieansatz mit antientzündlicher Ernährung, Darmaufbau und Ausleitung unter fachlicher Begleitung.
Weitere Ursachen für Haarausfall bei Frauen (Medikamente & Pflege)
Nicht jeder Haarausfall hat seine Ursache im Hormon- oder Nährstoffhaushalt. Auch bestimmte Medikamente, Verhütungsmittel oder falsche Haarpflege können den Haarzyklus stören.
Medikamente und Hormonveränderungen
Bestimmte Medikamente können den Haarzyklus empfindlich stören. Besonders häufig tritt Haarausfall nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille, Hormonspirale oder Dreimonatsspritze auf.
Während der Einnahme sorgt künstliches Östrogen für ein hormonelles Gleichgewicht, das den Haarzyklus stabilisiert. Nach dem Absetzen sinkt der Östrogenspiegel abrupt – es kann zu diffusem Haarausfall durch ein hormonelles Ungleichgewicht kommen.
Auch natürliche Hormonveränderungen wie Schwangerschaft, Stillzeit oder Wechseljahre führen oft zu temporärem Haarverlust. In der Schwangerschaft sorgen hohe Östrogenwerte meist für kräftiges Haar – nach der Geburt kommt es bei vielen Frauen zum sogenannten postpartalen Haarausfall.
Zudem können Medikamente wie Antidepressiva, Schilddrüsenpräparate, Blutdrucksenker oder Chemotherapeutika direkt oder indirekt den Haarwuchs beeinflussen. Oft tritt der Haarausfall erst Wochen nach Therapiebeginn auf – und bleibt ohne gezielte Diagnostik lange unentdeckt.
Ein Zusammenhang zwischen Medikamenten und Haarausfall wird häufig übersehen, ist aber für eine nachhaltige Therapie entscheidend.
Haarpflege und äußere Faktoren
Auch äußere Einflüsse können Haarausfall verursachen – besonders bei sensibler Kopfhaut. Häufiges Waschen mit aggressiven Shampoos, Hitzestyling (z. B. Glätteisen, Föhn) oder enge Frisuren können die Haarwurzeln reizen und zu mechanischem Haarausfall (Traktionsalopezie) führen.
Ein weiterer Faktor ist die Kopfhautgesundheit. Ein gestörtes Mikrobiom, übermäßiger Talg oder Entzündungen können die Nährstoffversorgung der Haarfollikel beeinträchtigen und das Wachstum hemmen.
Sanfte Pflegeprodukte, weniger Hitze, regelmäßige Kopfhautmassagen und ein achtsamer Umgang mit dem Haar unterstützen die Regeneration. Wer unter Haarausfall leidet, sollte seine Pflegegewohnheiten überdenken – oft liegt die Ursache (auch) außerhalb des Körpers.

Diagnostik bei Haarausfall: Wichtige Blutwerte & Haarmineralanalyse
Bei anhaltendem Haarausfall reicht eine einfache Kontrolle von TSH oder Eisen oft nicht aus. Eine fundierte Diagnostik ist entscheidend, um hormonelle Dysbalancen, Nährstoffdefizite oder chronische Belastungen zu erkennen.
Relevante Blutwerte bei Haarausfall:
- Ferritin (Speichereisen): Optimal 70 ng/ml oder mehr – niedrige Werte sind ein häufiger Auslöser für diffusen Haarausfall.
- Vitamin D (25-OH): Idealer Bereich: 40–60 ng/ml – wichtig für Entzündungshemmung und Zellreifung.
- Zink, Selen & Magnesium: Für Zellschutz, Hormonbalance und Schilddrüsenfunktion.
- TSH, fT3, fT4, TPO-AK, TG-AK: Schilddrüsenstatus inkl. Hashimoto abklären.
- Sexualhormone: Östradiol, Progesteron, freies Testosteron, DHEA-S, SHBG – idealerweise zyklusgerecht bestimmt.
- Vitamin B12, Folsäure, Homocystein: Wichtig für Haarstruktur und Zellteilung.
- Cortisol (Blut oder Speichel): Gibt Aufschluss über Stressbelastung und Nebennierenfunktion.
Haarmineralanalyse:
Eine Haarmineralanalyse kann langfristige Mineralstoffspeicher und Schwermetallbelastungen sichtbar machen. Sie ergänzt die Blutwerte ideal, da manche Stoffe im Blut kurzfristig reguliert, im Haar jedoch gespeichert werden.
Nur durch gezielte Diagnostik lässt sich Haarausfall ganzheitlich verstehen – und erfolgreich behandeln.
Ganzheitliche Ansätze zur Behandlung
Haarausfall lässt sich selten mit einem einzelnen Produkt oder Medikament dauerhaft beheben. Stattdessen braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Hormone, Nährstoffe und Lebensstil gemeinsam betrachtet.
Ernährung & Mikronährstoffe gegen Haarausfall
Eine entzündungsarme, nährstoffreiche und hormonfreundliche Ernährung mit viel Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren, grünem Gemüse und Vollwertkost bildet die Basis.
Mangelzustände bei Eisen, Zink, Vitamin D, B12 oder Selen sollten laborgestützt gezielt ausgeglichen werden.
Stressreduktion & Schlaf
Chronischer Stress stört den Hormonhaushalt massiv. Techniken wie Meditation, Atemübungen, Yoga, Schlafoptimierung oder moderate Bewegung helfen, Cortisol zu regulieren und das Nervensystem zu entlasten.
Kopfhautpflege um Haarausfall zu stoppen
Die richtige Pflege der Kopfhaut ist entscheidend, wenn du Haarausfall stoppen oder das Haarwachstum anregen möchtest. Verwende unbedingt milde, sulfatfreie Shampoos, um die natürliche Hautbarriere nicht zu reizen. Verzichte auf häufiges Hitzestyling oder enge Frisuren – sie belasten die Haarwurzeln zusätzlich.
Fördere stattdessen die Durchblutung der Kopfhaut regelmäßig mit ätherischen Ölen wie Rosmarinöl – bekannt für seine stimulierende Wirkung auf die Haarfollikel. Mein Favorit ist das Haarwurzeltonikum von InnoNature, das auf natürlichen Inhaltsstoffen basiert (mit dem Code JULIA10 gibt es 10 % Rabatt).
Ein weiterer Geheimtipp ist die Verwendung einer Silikon-Kopfhautmassagebürste. Sanfte, kreisende Bewegungen bei jeder Haarwäsche können die Mikrozirkulation verbessern, Ablagerungen lösen und die Aufnahme pflegender Wirkstoffe unterstützen – ein einfacher, aber effektiver Schritt in deiner Haarpflegeroutine.

Fazit: Haarausfall ganzheitlich verstehen und behandeln
Haarausfall bei Frauen ist kein rein kosmetisches Problem, sondern oft ein Zeichen innerer Dysbalancen – sei es hormonell, nährstoffbedingt, stressbedingt oder durch äußere Einflüsse. Die Ursache zu erkennen ist der erste Schritt zur langfristigen Lösung.
Besonders Hormonstörungen wie PCOS, Schilddrüsenunterfunktion oder hypothalamische Amenorrhö werden häufig übersehen, sind aber zentrale Auslöser für anhaltenden Haarverlust. Auch Nährstoffmängel, stille Entzündungen, Medikamente und Pflegefehler können den Haarzyklus negativ beeinflussen.
Die gute Nachricht: Haarausfall ist in vielen Fällen reversibel, wenn du gezielt an der Wurzel ansetzt – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der richtigen Diagnostik, natürlichen Therapien, einer bewussten Lebensweise und Geduld kann das Haarwachstum oft wieder angeregt und stabilisiert werden.
Höre auf deinen Körper, achte auf feine Signale – und gib dir Zeit. Denn Heilung beginnt nicht im Badezimmer, sondern in der Tiefe deines Stoffwechsels und Nervensystems.
Zuerst sollte eine gezielte Hormondiagnostik erfolgen: PCOS, Östrogendominanz, Schilddrüsenunterfunktion oder Cortisolungleichgewicht können den Haarzyklus stören. Wichtig ist eine ganzheitliche Behandlung – z. B. mit Ernährung, Stressreduktion, Hormonbalance und Mikronährstoffen. Geduld ist essenziell: Erste Ergebnisse zeigen sich meist nach 2–3 Monaten.
Zu den wichtigsten Laborwerten gehören Ferritin (Eisen), Vitamin D, Zink, fT3, fT4, TSH, TPO-Antikörper, Östrogen, Progesteron, freies Testosteron, SHBG, DHEA-S sowie Cortisol. Nur durch eine umfassende Blutuntersuchung lassen sich Ursachen wie Mängel oder Hormonstörungen zuverlässig erkennen.
Wenn die Ursache erkannt und behandelt wird, kann sich das Haarwachstum innerhalb von 3–6 Monaten stabilisieren. Da der Haarzyklus langsam reagiert, ist Geduld wichtig. Eine Kombination aus gezielter Therapie, Nährstoffen und Lebensstiländerung führt oft zu sichtbaren Erfolgen.
Ein gesunder Darm ist die Basis für Nährstoffaufnahme, Entgiftung und Hormonregulation. Leaky Gut, stille Entzündungen oder Dysbiosen können zu Haarausfall beitragen. Eine darmfreundliche Ernährung und ggf. gezielter Aufbau der Darmflora können helfen, den Haarwuchs zu stabilisieren.
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