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Die Schulmedizin kennt nur einen PCOS-Typen

In der Schulmedizin gibt es nur eine Art des Syndroms, da die Kriterien zur Feststellung von PCOS bei allen gleich sind – ganz egal, welcher Typ. Dementsprechend gibt es hier auch immer die gleichen (wenn auch ineffektiven) Lösungsansätze: Hormontherapie, Pille oder Metformin.

Die Behandlungskonzepte der Schulmedizin greifen das Problem allerdings nicht an der Wurzel; sie unterdrücken lediglich die Symptome dieser hormonellen Störung. Wird aber genauer hingeschaut, kann man erkennen, dass es unterschiedliche Arten von PCOS gibt und dementsprechend kann es unterschiedliche Hauptursachen geben, die es zu adressieren gilt. Natürlich muss man sich im Klaren sein, dass eine natürliche Behandlung mehr Disziplin erfordert als die tägliche Pilleneinnahme, dieser gegenüber jedoch wirkliche Verbesserung bringt und nicht nur die Symptome verschleiert, wie es die Schulmedizin tut.

Finde heraus, welcher PCOS-Typ Du bist und Dein Weg wird etwas einfacher werden.

Unterschiedliche PCOS-Typen bedeuten unterschiedliche Maßnahmen

Damit Du Deine Zeit nicht unnötig für irgendwelche Maßnahmen verschwendest, sondern gezielt an Deiner „Heilung“ arbeiten kannst, stelle ich Dir heute die vier verschiedenen PCOS-Typen vor, wie sie von der Heilpraktikerin Lara Briden* kategorisiert werden.

Entdecke Deinen PCOS-Typen

Ist es wirklich PCOS?

Hast Du wirklich PCOS?

Das PCO-Syndrom ist vor allem durch folgende Kriterien gekennzeichnet:

  • erhöhte männliche Hormone (Androgene genannt)
  • oder durch Anzeichen erhöhter Androgene, wie männertypische Gesichtsbehaarung oder Akne im Kinnbereich

"Zysten" bedeuten noch kein PCOS!

Viel zu häufig wird ein Überschuss an männlichen Hormonen oder eine atypische Behaarung bei der Diagnose außen vorgelassen und Ärzte verlassen sich allein auf die „Zysten“ an den Eierstöcken, die man auf dem Ultraschall sehen kann. Diese „Zysten“ sind jedoch Eiblässchen, welche jeden Monat heranreifen. Das sind bis zu zwölf Eifollikel pro Zyklus (in der Pubertät bis zu 25). Eines davon wird in der Regel größer und „springt“, die anderen bilden sich zurück. Bei Störungen der Follikelreifung wird keines der Eiblässchen wirklich groß und gelangt zum Eisprung. Auch bilden sich die anderen nicht zurück. Dieses Phänomen kommt jedoch nicht exklusiv beim PCO-Syndrom vor, sondern auch andere Zyklusstörungen, wie eine hypothalamische Amenorrhoe können durch solche „Zysten“ charakterisiert sein

Andere Gründe für einen Androgenüberschuss müssen ausgeschlossen werden

Es ist außerdem wichtig, dass Ärzte andere Gründe und Störungen ausschließen, die ebenfalls zu erhöhten männlichen Hormonen führen können. Das könnte z.B. folgendes sein:

  • bestimmte Varianten der Pille mit androgenem Effekt
  • nicht klassisches AGS – Androgenitales Syndrom
  • erhöhte Prolaktinwerte
  • Schilddrüsenstörungen

Mehr Informationen zu der richtigen Diagnose des PCO-Syndroms, den entsprechenden Blutuntersuchungen und welchen Arzt Du aufsuchen solltest, bekommst Du in meinem Diagnose-Guide. Dort findest Du auch alle Informationen zum Ausschluss der anderen Störungen, die ich hier genannt habe.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du PCOS hast, geht es hier weiter.

PCOS-Typ 1: Insulinresistenz

Hast Du eine Insulinresistenz?

Eine Insulinresistenz ist oft Teil des metabolischen Syndroms – eine Kombination aus verschiedener Krankheiten, wie Übergewicht, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen.

Insulin hilft dem Körper Zucker (Glukose) zu verstoffwechseln, indem es dabei hilft, den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Bei einer Insulinresistenz erkennen die Körperzellen Insulin nicht mehr an. Daher verbleibt der Zucker im Blut und die Bauchspeicheldrüse produziert noch mehr Insulin. Das fördert Übergewicht und das überschüssige Insulin regt gleichzeitig die Zellen in den Eierstöcken dazu an, vermehrt Androgene zu bilden.

Zirka 70% der Frauen mit dem PCO-Syndrom haben eine Insulinresistenz, deswegen sollte jede PCOS-Patientin darauf getestet werden – am besten mit einem oralen Glukosetoleranztest über zwei Stunden. Dieser Test sollte auch bei schlanken Frauen durchgeführt werden!

Auch der HOMA-Index (Quotient aus nüchtern Blutzucker und  Insulin) kann einen ersten Hinweis auf eine akute Insulinresistent bieten.

Hast Du eine Insulinresistenz, bist Du sehr wahrscheinlich der insulinresistente PCOS-Typ. Hier gilt es an der Insulinresistenz zu arbeiten, um die Symptome von PCOS zu mindern. Das tust Du am besten mit Deiner Ernährung und ausreichend Bewegung. Nahrungsergänzungsmittel, wie MagnesiumBerberin* und/oder Inositol können Dich dabei unterstützen.

 

PCOS-Typ 2: PCOS aufgrund stiller Entzündungen

Hast Du stille Entzündungen?

Stille Entzündungen sind keine typischen Entzündungen, sondern meinen eine latente chronische Aktivierung Deines Immunsystems. Stille oder chronische Entzündungen können die Hormonproduktion durcheinanderbringen und unter anderem die Eierstöcke zur Herstellung von Androgenen anregen. Sie werden vermutlich auf die ein oder andere Art bei fast allen PCOS-Typen zu finden sein – so finden wir stille Entzündungen fast immer bei einer Insulinresistenz.

Wenn Du aber stille Entzündungen als den alleinigen Faktor festmachen kannst, hast Du PCOS aufgrund stiller Entzündungen. Das merkst Du z.B. an folgenden Symptomen, die zusätzlich zu den typischen PCOS-Symptomen auftreten können:

  • Müdigkeit und/oder Erschöpfung
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Chronische Hautprobleme
  • Gelenkschmerzen
  • Ständig verstopfte Nase

Hier gilt es die stillen Entzündungen zu adressieren, um das PCO-Syndrom zu managen. Dazu müssen wir den Trigger der stillen Entzündung herausfinden. Das könnte z.B. sein:

  • Dysbiose im Darm und/oder Leaky Gut
  • Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Histaminintoleranz und/oder eine gestörte Mastzellaktivierung

Dementsprechend müssen diese Dinge angegangen werden. Unterstützung dabei bekommst Du in meinem Buch „Leben mit dem PCO-Syndrom“. Zusätzlich können Dir Nahrungergänzungsmittel, wie Omega-3 und Zink* helfen, Entzündungen zu lindern.

PCOS-Typ 3: Nebenniereninduziertes PCOS

Sind Deine DHEAS-Werte erhöht?

Männliche Hormone werden nicht nur in den Eierstöcken produziert, sondern auch in den Nebennieren. In den Nebennieren werden ebenfalls unsere Stresshormone Cortisol und Adrenalin hergestellt, weshalb ich sie gern auch „Stressdrüsen“ nenne. Werden die Nebennieren zu stark durch Stress angeregt, kann eine Androgenausschüttung hier angekurbelt werden.

Da viele Frauen mit dem PCO-Syndrom gleichzeitig auch erhöhte Stresshormonwerte aufweisen, liegt es nahe, dass die erhöhten Androgene sowohl aus den Eierstöcken, als auch den Nebennieren stammen.

Ein Androgen wird jedoch ausschließlich in den Nebennieren produziert: DHEAS.

Wenn Du normale Werte der Androgene Testosteron und Androstendion aufweist, aber erhöhte DHEAS-Werte hast, hast Du sehr wahrscheinlich das Nebenniereninduzierte PCO-Syndrom. Das bedeutet, dass das Syndrom nicht vorrangig durch eine Insulinresistenz oder stille Entzündungen angetrieben wird, sondern durch eine erhöhte Stressreaktion.

Hier gilt es den Stress zu reduzieren und mehr auf die Bedürfnisse Deines Körpers zu achten. Nahrungsergänzungsmittel, wie Magnesium, B-Vitamine* und Adaptogene (z.B. Süßholzwurzel, Reishi), können Dich unterstützen.

 

PCOS-Typ 4: Post-Pill PCOS

War Deine Periode normal vor der Pille?

Viel zu oft wird das PCO-Syndrom zu frühzeitig nach Absetzen der Pille diagnostiziert. Antibaby-Pillen mit androgenem Effekt können dazu führen, dass erhöhte Androgenwerte im Blutbild sichtbar werden – auch bis zu einem halben Jahr nach dem Absetzen.

Hier darfst Du Dich fragen, ob Du vor der Pilleneinnahme eine regelmäßige Periode hattest. Das ist in den meisten Fällen jedoch nicht einfach zu beantworten, da heutzutage sehr früh mit der Pilleneinnahme begonnen wird. In der Pubertät ist es durchaus normal, einen längeren Zyklus (bis zu 45 Tage) mit unregelmäßig kommenden Perioden zu haben. Daher ist es einfacher diese Frage zu beantworten, wenn Du die Pille recht spät begonnen hast zu nehmen.

Du hast das Post-Pill PCO-Syndrom, wenn Du weder eine Insulinresistenz, stille Entzündungen oder eine abnormale Stressreaktion aufweist und vor Pilleneinnahme einen normalen Zyklus hattest. Natürlich müssen auch hier alle anderen Gründe (Prolaktin usw.) ausgeschlossen werden.

Bei diesem PCOS-Typen ist es ratsam, Geduld mitzubringen, denn Dein Körper braucht nach Absetzen der Pille Zeit, um sich einzupendeln und die Hormonersatzstoffe aus dem Körper zu schleusen. Das kann bis zu einem Jahr oder etwas länger dauern. Über Deine Ernährung kannst Du Deinem Körper bei der Entgiftung gute Dienste leisten. Kohlgemüse und Ballaststoffe unterstützen Dich dabei. Nahrungsergänzungsmittel, wie Zink* und/oder DIM  können zusätzlich helfen.

Tipp: Es ist durchaus möglich, dass Du Dich verschiedenen PCOS-Typen zuordnen kannst. Jedoch sind die PCOS-Typen nach Priorität der „Behandlung“ aufgelistet. Das bedeutet, dass Du z.B. zuerst Deine Insulinresistenz in den Griff bekommen solltest, obwohl Du Dich auch in einer Post-Pill Situation wiederfindest.

 

Du bist immer noch verwirrt und kannst Dich keinem PCOS-Typen zuordnen?

Die Zuordnung kann manchmal ziemlich schwerfallen, geschweige denn die richtigen Lösungsansätze für Dich zu finden. In meiner PCOS Masterclass gehen wir noch detaillierter auf Deinen PCOS-Typen. Damit Du endlich natürlich in die Hormonbalance kommst und Dein bestes Leben leben kannst.

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Hey, ich bin Julia

Als Hormon und PCOS Coach helfe ich Frauen dabei, ihre Hormone natürlich zu regulieren. Damit die damit verbundenen Symptome – wie ständige Müdigkeit, Haarausfall, Akne, überflüssige Pfunde und ausbleibende Periode – endlich der Vergangenheit angehören.
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Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler! Alle Erklärungen sind sehr vereinfacht dargestellt und Fehler können enthalten sein. Bitte sprich vor der Einnahme von Nahrungs-ergänzungsmittel oder Änderungen Deiner Ernährung mit einem Arzt oder Ernährungsberater.

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8 Kommentare

  1. Simone

    Ich hätte eine Frage zum Kochbuch, die Rezepte finde toll. Aufgefallen ist mir, dass oft Zutaten aus Konservendosen angegeben sind. An einer anderen Stelle las ich, dass „Dosenfutter“ sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirkt, aufgrund der Zusammensetzung von Dosen. Wie siehst du das?

    Antworten
    • Julia Schultz

      Ich empfehle lieber Gläser statt Dosen. Aus Gewohnheit schreib auch ich das Wort „Dosen“ sehr schnell, aber Hülsenfrüchte und anderes lieber aus Gläsern kaufen, da die Beschichtung in Dosen bedenklich ist.

      Antworten
      • Jasmin

        Hallo, ich habe erst vor kurzem erfahren, dass ich PCO habe durch meinen unerfüllten Kinderwunsch und auch anderen Symptomen. Seit Oktober ernähre ich mich überzeugt vegan, was meine Beschwerden und beim abnehmen sehr geholfen haben. Meine Frage wäre ob dein Buch auch für Veganer geeignet sind?
        Liebe Grüße

        Antworten
  2. Vicky

    Liebe Julia, kannst du eine Marke für Reishi empfeheln? Viele Grüße und vielen Dank für deine tolle Seite!

    Antworten
  3. Magdalena Löffler

    Hallo Julia, mich würde auch interessieren, welche Marke du von Reishi empfehlen kannst sowie auch die Dosierung?LG

    Antworten
  4. Vivi

    Hallo Julia,
    Zu welchem Typ können sich Patientinnen mit einer Hyperinsulinämie am ehesten einordnen?
    Oder spielt das für den Typ gar keine Rolle?
    Viele Grüße

    Antworten
  5. Franzi

    Hallo liebe Julia
    Irgendwie ist für mich alles so verwirrend. Meine FA meint im Ultraschall sieht sie Zysten. Ich habe erhöhte Testosteron werte und sehr niedrige Progesteron und Östeogen werte. Ich hab sehr viel gelesen, auch dein Buch gekauft aber ich kann mich irhendwie keinem typen zuordnen. Leider finde ich deinen Eintrag zur zuordnung nicht. Liebe Grüsse Franzi

    Antworten
  6. Ilayda Weidner

    Hallo ich bin 19 und hab unregelmäßig bis garnicht meine Periode
    Und meine Frauenärztin meinte ich habe zu viel männliche Hormone und hat mit die anti Baby Pille aufgeschrieben habt ihr vielleicht bessere Ideen ?

    Antworten

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